Versteckte Juwelen

Die Nationalparks sind wohl so etwas wie die Kronjuwelen des amerikanischen Tourismusangebots. Klar, den Grand Canyon, Yosemite oder Bryce Canyon muss man auch mal gesehen haben. Es ist allerdings leider so, dass die wenigsten Besucher sich ausreichend Zeit nehmen, um all die Schönheiten eines Nationalparks richtig zu erkunden. Meistens bleibt man ja doch in einem ziemlich engen Radius rund um das Besucherzentrum und da ist es entsprechend voll, vor allem während der Hauptreisezeiten. 

Für fortgeschrittene USA-Touristen und als Alternative lohnt da ein Blick auf die State Parks. In allen 50 Bundesstaaten wurden State Parks eingerichtet, in einigen sogar mehr als 100. Auch diese sind oft äußerst sehenswert, aber nicht so überlaufen. State Parks werden von den Bundesstaaten verwaltet und dienen dem Naturschutz oder als Freizeitgelände. Sie haben zwar oft nicht die touristische Infrastruktur, wie man sie aus den Nationalparks kennt, dafür aber sind sie versteckte Schätze, in denen man Amerikas Schönheit oftmals näher sein kann als an den berühmten Reisezielen. 

Bruneau Dunes State Park, Idaho
Ein Beispiel: Der Bruneau Dunes State Park ist schon deswegen kaum als touristischer Hotspot anzusehen, weil er in Idaho liegt und damit fernab der allermeisten Reiserouten. Hier kann man wunderbar spazieren, campen, die Sanddünen mit dem Schlitten heruntersausen oder einen von zwei Seen zum Schwimmen oder Angeln nutzen. Hervorragende Bedingungen für die Astronomie und Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten gibt's gleich noch mit dazu.  


Smith Rock State Park, Oregon
Oder Oregon: Der Smith Rock State Park liegt in der Region High Desert, in der Nähe von Redmond. Die Hauptattraktion hier ist der gleichnamige Felsen vulkanischen Ursprungs, an dem man klettern darf; genau genommen gilt er sogar als Geburtsort des Freikletterns in den USA. Wer weniger ambitioniert ist, kann auch einfach wandern und hat dabei vielleicht die Gelegenheit, einen Blick auf die reichhaltige Tierwelt zu werfen, die hier zu Hause ist - dazu gehören allerdings auch Klapperschlangen. Im State Park gibt es einen Campingplatz für alle, die an einem Tag nicht genug bekommen. 
False Cape State Park, Virginia

Andere Küste, anderes Beispiel. Im äußersten südwestlichen Zipfel von Virginia liegt das False Cape, so genannt weil es wie ein Kap aussieht, im Stadtgebiet von Virginia Beach. Es ist heute der Mittelpunkt eines State Parks, in dem es fast 7 Meilen nahezu unberührten Strand gibt. Erreichen kann man das Gelände nur, wenn man vorher mit einer Tram ein Naturschutzgebiet durchquert - allein die Anreise ist durchaus ein Erlebnis. 

State Parks sind eine echte Empfehlung für alle, die nicht zum ersten Mal nach Amerika kommen. Eine gute Übersicht über alle State Parks in den 50 Bundesstaaten gibt es bei http://www.stateparks.com/
 
 


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